Einton-Kombinationsschreiber Modell R 55

ETK-R 55

Mit dem Einton-Kombinationsschreiber hatte Dr. Edgar Gretener gezeigt, dass auch echte Alternativen zum klassischen Fernschreiber (Stg-34, Stg-100) möglich waren. Sein Ziel war eine drastische Verringerung an Gewicht und mechanischer KomplexitĂ€t. Das gelang mit dem ETK 47/50 - allerdings nur fĂŒr den Betrieb ĂŒber Drahtverbindungen. FĂŒr die TextĂŒbertragung via Funk stand weiterhin nur der Hellschreiber zur VerfĂŒgung (wenn man von der Morsetelegrafie einmal absieht). Der HS arbeitete aber auf Kurzwellenverbindungen nicht zuverlĂ€ssig. Also ging es jetzt darum, den ETK zu befĂ€higen, ĂŒber die vorhandenen Grossfunkstationen zu kommunizieren. Mit grossem Aufwand (Synchronisation, «SchwundbekĂ€mpfung») gelang es, eine einigermassen befriedigende Lösung zu finden. Beliebig weit liessen sich aber die zum Teil recht betagten KW-Stationen nicht «aufbohren». Hauptverdienst des ETK-R ist seine Funktion als «Katalysator»: Dank ihm wurde der KFF 58 möglich. Denn zusammen mit der neuen, frequenzschubgetasteten SE-222 wurden chiffrierte Funkfernschreibverbindungen anfangs der 60er-Jahre zum Hit.
Einsatz bei der Truppe
1957 - 1980
Einsatzstufe(n)Grosse VerbÀnde
Einsatzzweck(e)
Kommandofunk
 
Hauptbetriebsart
Schreibfunk
 
NetzbildungZweiernetze
Beschaffung
1957
90
 
ZuteilungFunkerkompanien
Einsatz in Kombination mitSE-302, SE-403, SE-406, TC 53, UG 55
VorgÀngergerÀt(e)HS 36/41/46
NachfolgegerÀt(e)KFF/TC 58/68

Eine vollstĂ€ndige Anlage fĂŒr chiffrierten Fenschreibvekehr besteht aus folgenden drei GerĂ€ten:

a) Fernschreiber und Modem (ETK-R 55)

b) Lochstreifen-Umsetzgeber (UG 55)

c) TelekryptogerÀt (TC 53)

Den Werdegang vom ETK bis zu seinem sehr erfolgreichen Nachfolger, dem KFF, hat W. Schmid in seinem Buch «Der Krypto-Funk-Fernschreiber KFF 58» sehr ausfĂŒhrlich beschrieben (s.u. Literatur).

Entwicklung bei
Dr. E. Gretener AG, ZĂŒrich
 
Entwicklungsjahr(e)
1953 - 1954
Hersteller
Dr. E. Gretener AG, ZĂŒrich
 
Produktionsjahr(e)
1956 - 1957
Schrittgeschwindigkeit93 Baud
Schreibgeschwindigkeit295 ZpM
FernschreibcodeStart-/Stoppverfahren 14-Schritt-Code
Übertragungsart
Draht: ETT 1500 Hz, Halbduplex
 
Funk: umgetastete NF 1255/1145 Hz, Halbduplex
 
Funk Fading: umgetastete NF 1255/1145 Hz, Halbduplex
 
TextausgabeKlebstreifen
MobilitÀt/TransportTransportkiste
SpeisungNetzbetrieb 110-250V, 50 Hz
Gewicht
30 kg
ETK-R 55
 
82 kg
ganze Anlage (ETK-R 55, TC 53, UG 55)
 

Anmerkung zu Übertragungsarten «Funk» und «Funk Fading»: In beiden Betriebsarten wird umgetastete NF 1255/1145 Hz ausgesendet und auch im empfangsseitigen NF-Modem demoduliert. In Betriebsart «Funk Fading» ist im NF-Moden ein weiterer Detektor zugeschaltet, der zusĂ€tzlich die durch NichtlinearitĂ€ten im HF-AM-Demodulator entstehende erste Harmonische (2510/2290 Hz) auswertet. Als Ausgangssignal zur Steuerung des ETK-Schreibers wird automatisch das stĂ€rkere Signal ausgewĂ€hlt.



Zur Erstellung der Lochstreifen diente der Siemens-Streifenfernschreiber 68 ohne angebautem Lochstreifensender, genannt Handstanzer Hds 68. Der Vorteil dieser Stanzer gegenĂŒber Ă€lteren GerĂ€ten (HS 41) war, dass der gelochte Text gleichzeitig auch als lesbarer Streifen erzeugt wurde.

Seite drucken | nach oben