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Technische Hintergründe
Schnelltelegraphie-Anlage Moser-Baer | |
Stg Moser-Baer | |
Seit den späten Dreissigerjahren wurden für den Morseunterricht Signalgeber der Sumiswalder Firma Moser-Baer verwendet. Bei der Abteilung für Genie kam man nun auf eine kühne Idee: Was für die Kopfhörer der Morsekursteilnehmer gut war, musste doch auch für den Betrieb über die Grossfunkstationen genutzt werden können! Die Kriegstechnische Abteilung (KTA) zögerte allerdings lange, liess sich dann aber anfangs 1942 trotzdem zu einem Pflichtenheft hinreissen. Ende 1944 war es so weit: 60 «Schnelltelegraphie-Anlagen» wurden bei Moser-Baer in Auftrag gegeben. Ab 1948 wurden die Funkstationen G1.5K, C-Station und M1K vom Hellschreiber auf den Schnelltelegraphen umgerüstet. | |
Einsatz bei der Truppe | 1948 - 1958 |
Einsatzzweck(e) | Kommandofunk |
Beschaffung | 1947 - 1949 60 1949 - 1951 12 |
Einsatz in Kombination mit | SE-404, SE-302, SE-403 |
Vorgängergerät(e) | (Morsetaste ...) |
Nachfolgegerät(e) | ETK-R 55 |
Wie sich erst n a c h der Einführung des Schnelltelegraphen herausstellte, hatte man e i n Problem unterschätzt: das Streifenlesen nach erfolgreicher Übertragung. Es stellte sich nämlich heraus, dass es nicht gelang, genügend Wehrmänner «zu produzieren», die in der Lage waren, die Ondulator- bzw. Radiogramme innerhalb vernünftiger Zeit wieder in lesbare Buchstaben zu verwandeln. Genau das aber hatte der Hellschreiber von sich aus getan - sofern am Ende der Übertragungsstrecke brauchbare Signale ankamen. Das war allerdings auf Kurzwellenverbindungen nur selten der Fall. Beide Verfahren hatten den einen grossen Mangel: Sie verfügten nicht über eine Echtzeit-Chiffrierung. Die Telegramme mussten vor- und nachher mühsam von Hand chiffriert/dechiffriert werden. Der Zeitaufwand dafür war letztlich ausschlaggebend für die enorm langen Übermittlungszeiten. | |
Entwicklung bei | W. Moser-Baer, Sumiswald |
Entwicklungsjahr(e) | 1942 - 1944 |
Hersteller | W. Moser-Baer, Sumiswald Unterlieferanten: Zellweger Uster, Feller Horgen |
Produktionsjahr(e) | 1943 - 1944 |
Röhrenbestückung | Geber: AZ 1; ECH 21, Schreiber: AZ 1, ECH 21; EBL 21 |
Schreibgeschwindigkeit | Senden: 20-900 ZpM |
Übertragungsart | Eintontelegrafie regulierbar 800-1500 Hz |
Textausgabe | Streifen mit Ondulator-«Schrift»; musste «von Hand» interpretiert werden! |
Mobilität/Transport | in Funkwagen G1,5K, C-Station oder M1K eingebaut |
Speisung | 110-250V/50Hz |
Abmessungen (BHT) | Transportkiste mit Streifenlocher SLb 60x32x35 cm Transportkiste mit Tastgerät GSb 42x29x29 cm Transportkiste mit Schreibgerät SRb 42x29x29 cm |
Gewicht | 37 kg Streifenlocher SLb 19 kg Tastgerät GSb 23 kg Schreibgeräte SRb 43 kg Zubehörkiste |
Besonderes: |