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Übersicht Frequenzen
Tragbar Leichte Funkstation «TL» | |
SE-210 | TL | |
Mit der TL/ SE-210 beschaffte die Schweizer Armee ab 1935 eine technisch ausgereifte, tragbar-leichte 15 Watt Kurzwellenfunkstation. In grossen Stückzahlen gebaut und eingesetzt, galt sie während des zweiten Weltkrieges als die meistverwendete Funkstation der Schweizer Armee. Die Entwicklung erfolgte bei Telefunken - die Herstellung oblag dem Albiswerk in Zürich. Die Station bestand aus verschiedenen - allerdings nicht unbedingt «leicht» zu nennenden - Traglasten. Feldtauglichkeit und einfache Bedienbarkeit machten die TL bei der Truppe rasch beliebt. Nicht zuletzt dank ihrer Zuverlässigkeit wurde sie oft den Grossfunkstationen als Reservestation mitgegeben - für alle Fälle ... | |
Einsatz bei der Truppe | 1934 - 1958 |
Einsatzstufe(n) | Grosse Verbände |
Einsatzzweck(e) | Kommandofunk |
Hauptbetriebsart | Morsen |
Netzbildung | Mehrfachnetze |
Beschaffung | 1934 - 1945 699 inkl. 23 Stat. für FF-Truppen Beschaffungspreis Fr. 8300.- |
Zuteilung | Funkerkompanien, Fliegerfunkerkompanien |
Nachfolgegerät(e) | SE-222 |
Kampfwertsteigerung | Antennen für Raumwellenverbindungen ab 1942, Netzgerät ab 1943 |
Liquidation | 1965 - 1967 |
Einsatz ausserhalb der Armee | ab 1935 (mit Unterbrüchen) leihweise an EPV / EVU zu Übungszwecken |
Die TL-Station war sowohl für Telegrafie- als auch für Telefoniebetrieb ausgelegt. In Schaltung und Aufbau entsprach sie dem technischen Stand der frühen 30er Jahre. Als Sendeempfänger konzipiert, war die Station mit lediglich drei unterschiedlichen (Batterie-) Röhrentypen bestückt. Innerhalb des Arbeitsbereiches war jede Frequenz stufenlos einstellbar: Sender und Empfänger waren im Gleichlauf (Einknopf-Bedienung, direkt in Frequenzen geeichte Kreisskala). Fortschrittlich für die damalige Zeit war die Sende-Empfangsumschaltung gelöst: Im Telegrafiebetrieb erfolgte diese automatisch durch Betätigen der Morsetaste (Voll-BK). Im Telefoniebetrieb war wahlweise automatische Sprachsteuerung (VOX) oder manuelle Umschaltung durch die Sprechtaste möglich. | |
Entwicklung bei | Telefunken GmbH, Berlin |
Entwicklungsjahr(e) | 1931 - 1933 |
Hersteller | Telefunken/Albiswerke Zürich AG |
Produktionsjahr(e) | 1933 - 1945 |
Firmeninterne Bezeichnung | Stat. 1002 Bs. Stat. 1003 Bs. für Flugfunk-Bodenstation |
Absetzbarkeit (Antenne) | 40 m max. 4 Koaxialkabel à 10 m |
Frequenzbereich(e) | 3 - 5 MHz |
Frequenzwahl | durchstimmbar manuelle Empfänger-Frequenznachstellung |
Modulationsart(en) | |
Sendeleistung | 15 W A1A 8 W A2A für Stat. 1003 Bs. 8 W A3E |
Röhrenbestückung | Sender-Empfänger: 12 Batterie-Röhren: 5 x RE084, 4 x RES094, 3 x RS242. Netzgerät: 1 x Hg-Dampfgleichrichter 83. |
Antenne(n) | L-Antenne 3 m Steckmaste mit Gegengewicht |
Planungsreichweite | 100 km Fernantenne 54 m, mit Abstimmgerät |
Empfängerprinzip | |
Zwischenfrequenz | 870 kHz |
Filtertechnik (ZF) | Spulenfilter Bandbreite 6 kHz (3 dB) - 20 kHz (60 dB) |
Empfindlichkeit | ≤ 3 μV (A1A, 9.5 dB S/N) |
Speisung | Sendebetrieb: Tretgenerator / Heiz-Akku / Netzgerät ab 1943 Empfangsbetrieb: mit Anodenbatterie / Heiz-Akku möglich |
Abmessungen (BHT) | Apparatekasten und Batt.-Kasten: je 404x217x490 mm |
Gewicht | 78 kg Grundausrüstung, ohne Tragreffe |
Generationen von Morse-Funkern verdankten der TL in den folgenden Jahrzehnten das besondere Erlebnis ihrer ersten Funkverbindung. Wohl unvergesslich bleibt der charakteristische «Telegrafie-Chirp»… Auch als die TL längst moderneren Stationen hatte weichen müssen, blieb sie zu Ausbildungswecken bis 1958 im Einsatz. Und wer dabei durch die harte Schule des legendären Adj Wy. gehen musste oder durfte, erzählt noch heute nur allzu gerne von der etwas anderen Bedeutung des Wortes «Hammer» im Zusammenhang mit der TL ... | |
Weitere Quellen | Das Anpassungsgerät AI 3021, B1800, Dezember 1941 (zu Ergänzungskiste TL/TLA) |