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Feld-Fernkabel F-4 («WC-548»)

Feldfernkabel F-4

F-4-Kabel   |   WC-548

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg beschränkte sich die Einkaufstour in den «Surplus-Läden» der US Army nicht nur auf Funkgeräte. Auch die Telegräfler profitierten davon: Rund 2700 km des vieradrigen Feld-Fernkabels WC-548 «Spiral Four» wurden beschafft. Offenbar gab's dazu aber kein passendes Fahrzeug zu kaufen, das Transport und Verlegearbeiten erleichtert hätte. So wurden die Transporteinheiten auf Lastwagen verladen, für den Leitungsbau verwendete man spezielle F-4-Gestelle. Ab 1960 wurden die US-Kabel sukzessive ersetzt durch ein weitgehend baugleiches Produkt der Kabelwerke Brugg.
Einsatz bei der Truppe
ab 1949
Einsatzstufe(n)Armee, Grosse Verbände
Beschaffung
1947 - 1949
2700
km (US Surplus)
 
1960 - 1964
Kabelwerke Brugg
 
ZuteilungTelegrafenkompanien, FF Nachrichtenformationen
Einsatz in Kombination mitMK-5/4, CZ-1, R-902, R-915, R-916
Nachfolgegerät(e)LWL-1 (optisches Feldkabel)
KampfwertsteigerungAb 1988: Neuer Stecker (mit Bajonettverschluss)
Einsatz in anderen ArmeenUS Army während des Zweiten Weltkrieges

In den ersten Jahrzehnten wurde das F-4 praktisch ausschliesslich für die Übertragung von Trägerfrequenzsignalen benutzt. Das blieb auch so, als ab 1969 die Richtstrahlstation R-902 eingeführt wurde. Erst als diese Station digitalisiert und das MK-5/4 durch MK-7/CZ-1 abgelöst wurde, «durfte» das Kabel modernere Technik übertragen (HDB3, später HDSL).

Der vorhandene Stecker schaffte diese Übertragungsraten allerdings nicht mehr zuverlässig. Er musste durch eine neuere Konstruktion ersetzt werden. Das wäre eigentlich aus anderen Gründen schon längst fällig gewesen: Guter Kontakt war mit dem alten Stecker selten gewährleistet, sodass die Truppe zur Selbsthilfe griff: Sie brachte Kontaktsprays mit in den Dienst.

In der Übergangszeit konnte es passieren, dass der Truppe sowohl Rollen mit neuen als auch solche mit alten Steckern abgegeben wurden. Da war es von Vorteil, wenn man v o r dem Verlegen genau hinschaute ...

Entwicklung bei
US Signal Corps Laboratories
 
Entwicklungsjahr(e)
1940 - 1942
Aufbau des KabelsSternvierer, 7x0.35 Cu, Kautschuk, abgeschirmt
KabelmantelPVC Mantel, Ø 9.3 mm, Wandstärke 1.4 mm
Widerstandsbelag
50 Ohm/km
 
Dämpfungsbelag
0.39 dB/km
 
Rollenlängen400 m (US-Bezeichnung: «CC-358»)
Mobilität/Transportauf Lastwagen (26 Kabelrollen, 2 Abrollkarren + Zubehör)
Gewicht
180 kg
pro Kilometer
 

Das Kabel kann zu Fuss und motorisiert verlegt werden. Für die Leitungsbaufahrzeuge vom Typ "Steyr-Puch" stehen spezielle F-4 Gestelle für den Transport und das Abrollen des Kabels zur Verfügung. Für den Leitungsbau F-4 kommt eine Gruppe von 6 bis 8 Mann zum Einsatz. Diese schafft es, im Mischgelände in einer Stunde 400 m Kabel (= 1 Rolle) zu verlegen.



Höhere Übertragungsraten als 2Mbit/s waren mit dem F-4 nicht zu schaffen. Für die neue Richtstrahlgeneration (R-905) wurde deshalb ein optisches Kabel beschafft (LWL-1).

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