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Übersicht Frequenzen
UKW-Peilanlage PST 476/1 mit drehbarer H-Adcockantenne | |
P-721/t | |
Unter der Bezeichnung P-721/t wurde anfangs der 60er Jahre die UKW-Peilanlage PST 476/1 beschafft. Von Telefunken entwickelt und gebaut, war die Anlage als Adcock-Peiler - für Einsatz "im freien Feld"- konzipiert. Sie machte ausrüstungsmässig einen eher spartanischen Eindruck. Der Peiler bestand aus wenigen Komponenten: Ein massives Dreibein-Stativ trug in seiner Mitte den Peilempfänger PE 476/1 (E 148 Uk) mit aufgebautem Peilvorsatz. Oben auf dem Stativ "sass" die Antennenlagerung mit heruntergeführtem Antrieb und Anzeigeeinrichtung. Auffällig war die Bauform der H-förmige Peilantenne: Die beiden drehbar angeordneten Dipole besassen eine Rohrdicke von 120 mm (!), was wohl zur Erhöhung der nutzbaren Bandbreite beitrug. Durch Drehung der Elemente konnte die Antenne in kürzester Zeit auf Empfang horizontal - resp. vertikal polarisierter Signale umgestellt werden. | |
Einsatz bei der Truppe | 1962 - 1975 |
Einsatzstufe(n) | Grosse Verbände |
Beschaffung | 1962 6 Preis (Etat 1971) Fr. 45'250.- |
Zuteilung | EKF Formationen |
Nachfolgegerät(e) | P-725/t,m (1) |
Liquidation | 1971 |
Einsatz in anderen Armeen | Deutschland |
Zur Vermeidung von Polarisationsfehlern waren sowohl die Dipol-(Trag-) Arme als auch die Stativbeine und deren Querstreben aus nichtmetallischem Material gefertigt. Die Peilskala war mit dem Antrieb direkt verbunden. Sie besass zwei um 180° versetzte, verschiedenfarbige Zahlenreihen von 0 – 360°. Entsprechend der Minimum-Verlagerung konnte so der seitenrichtige Peilwert ermittelt werden. Das Peilminimum konnte entweder akustisch – oder mittels Anzeigeinstrument im Peilvorsatz gefunden werden. Zur Ausrichtung der Antenne stand ein FTB–Richtgerät (Kompass/ "Zielfernrohr") zur Verfügung. Der schwergewichtige, durchgehend noch mit Röhren bestückte Peilempfänger PE 476/1 war intern modular aufgebaut. Er besass – für seine Zeit – beachtliche elektrische Daten. | |
Entwicklung bei | Telefunken GmbH, Berlin |
Entwicklungsjahr(e) | 1961 - 1962 |
Hersteller | Telefunken GmbH, Berlin |
Produktionsjahr(e) | 1962 |
Firmeninterne Bezeichnung | UKW-Peilanlage PST 476/1 mit drehbarer H-Adcockantenne |
Betriebsarten | Rundempfang, Peilempfang,Seitenkennung, Ausblendempfang |
Frequenzbereich(e) | 22 - 88 MHz |
Frequenzwahl | durchstimmbar ca. 2 m lange, vertikale Spiralskala |
Modulationsart(en) | |
Röhrenbestückung | 7 x EF800, 6 x E88CC, 2 x E180F, 1 x EF804S, 1 x StV150/30 |
Antenne(n) | H-Adcock, drehbar, Polarisation horizontal-Vertikal umbaubar |
Empfängerprinzip | 2 x HF, 1.Oszi., Mischer, 5 x ZF, BFO, Diskriminator-Demodulator, 3 x NF |
Zwischenfrequenz | 10.7 MHz |
Filtertechnik (ZF) | |
Empfindlichkeit | Für Peilgenauigkeit ±1° bei 30 MHz: 6.5 μV/m Für Peilgenauigkeit ±1° bei 80 MHz: 3.5 μV/m Für Rundempfang: Besser 8 μV/m für S/N 10 dB (A1A) |
Spiegelselektion | Besser als 60 dB |
Trennschärfe | ±12 bis ±15 kHz |
Mobilität/Transport | CH-Version: Portabel / tragbar |
Speisung | Netz 110-220 V oder Benzin-elektrische Gruppe MAG, 230 V - 400 W |
Abmessungen (BHT) | Empfänger PE 476/1 mit Peilvorsatz: 560x380x440 mm |
Gewicht | 35 kg Empfänger PE 476/1 mit Peilvorsatz 500 kg Gesamtgewicht für alle 6 Traglasten |
Der Arbeitsplatz des Peilfunkers war offenbar alles andere als bequem: "Aus peiltechnischen Gründen ist es nötig, dass der Funker möglichst tief sitzt..." Ein spezieller Sessel, praktisch auf Bodenhöhe, sorgte für diese "Zwangslage". Zur Tarnung – und als Witterungsschutz - konnte die Peilanlage mittels einer kegelförmig geschnittenen "Zeltblache" geschützt werden. In der kalten Jahreszeit spendete ein "Aladdin"-Petrolofen etwas Wärme. Der Peiler P-721/t galt als "portabel/ tragbar": Dies, obwohl einzelne der 6 Traglasten 60 bis 100 kg schwer waren... Die Anlage konnte durch geschultes Personal (mindestens 2 Mann) innerhalb von ca. 20 Minuten aufgebaut werden. | |
Weitere Quellen | Detail-Etats K.12.4.21, XI 1962 und IV 1971 Telefunken, kompletter Satz von 3 Bänden: Beschreibung, Montage-/ Bedienungsanweisung, elektr. Wirkungsweise und Wartung. |