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Übersicht Frequenzen
Sprechfunkgerät LUX | |
SE-200 | LUX | |
Die Firma Zellweger AG hatte Pech mit dem Tornistergerät LUX: Zuerst gab es Verzögerungen bei der Entwicklung, sodass die Armee den dringenden Bedarf der Artillerie mit dem Kauf weiterer US-Surplus-Geräte (REX, SE-201) abdeckte. Als dann das LUX endlich produktionsreif war, beliess es die Beschaffungsbehörde bei nur 1500 Stück, weil die Autophon AG in der Zwischenzeit mit der Gerätefamilie SE-206 .. 209 eine bessere Alternative bereithielt. Grund genug für Zellweger, sich von den Kleinfunkgeräten abzuwenden und sich ganz auf ein «höheres Ziel» zu konzentrieren: Sie entwickelte - möglicherweise aus Trotz - auf eigene Faust und Rechnung eine neue Kurzwellenstation. Daraus wurde die Erfolgsgeschichte «SE-222». | |
Einsatz bei der Truppe | 1952 - 1975 |
Einsatzstufe(n) | Truppenkörper |
Einsatzzweck(e) | Sprechfunkverbindungen Bat. - Kp. |
Netzbildung | Mehrfachnetze |
Beschaffung | 1951 - 1953 1500 Preis Fr. 6500.- (Sender-Empfänger, Generator/Umformer, Fernantennen-Material) |
Zuteilung | Infanterie, Leichte Truppen |
Vorgängergerät(e) | SE-201/m |
Nachfolgegerät(e) | SE-227 |
Liquidation | 1977 |
Das Konzept der SE-200 folgte im Wesentlichen jenem der amerikanischen Surplus-Station «SCR-610» (REX, SE-201). In schaltungstechnischen Einzelheiten gab es aber durchaus «helvetische Elemente». Durch Eindrücken eines der vier Kanalschalter wurde der zugehörige Schwingquarz zugeschaltet. Gleichzeitig erfolgte die Abstimmung der Empfänger- und Sender-Schwingkreise - sowie die Anpassung der Antenne. Die Kristallsteuerung machte jegliche Empfangs-Nachstellmöglichkeit, auch bei Mehrfachnetzen, überflüssig. Die gegenüber Batteriebetrieb wesentlich höhere Antennenleistung bei Generator-/Umformerspeisung wurde u.a. durch automatisches Zuschalten einer zweiten Sender-Endröhre (5618) erzielt. Für die Stromversorgung profitierte man von den Erkenntnissen, die man Jahre zuvor mit den P5-Geräten gewonnen hatte. Originell war die Kombination des Hand-Generators mit einem mechanisch gekoppelten Einanker-Umformer. Dieser wurde - bei Fahrzeugbetrieb - beim Einschalten des Funkgerätes automatisch in Gang gesetzt. | |
Entwicklung bei | Zellweger AG, Uster |
Entwicklungsjahr(e) | 1949 - 1951 |
Hersteller | Zellweger AG, Uster |
Produktionsjahr(e) | 1952 - 1953 |
Firmeninterne Bezeichnung | Funkgerät SE 200 |
Absetzbarkeit (Antenne) | 15.2 m separate Fernantenne |
Frequenzbereich(e) | 22 - 32 MHz |
Frequenzwahl | Kanalschalter Drucktastenaggregat, 4 von 101 vorabgestimmten, quarzgesteuerten Kanälen |
Frequenzraster | Kanalabstand 100 kHz |
Modulationsart(en) | |
Absetzbarkeit (Fernbetrieb) | 2 km mit Fernbetriebsgerät FBG/ Fernsteuerzusatz, Feldkabel (max. 1000 Ohm Leitungswiderstand) |
Sendeleistung | 4 W mit Handgenerator oder Umformer (ab Fahrzeugakkumulator) 0.8 W mit Trockenbatterien |
Röhrenbestückung | Empfänger: 4 x 1T4, 4 x 1U4, 1 x 1R5, 2 x 3S4, (2 x 1N34), Sender: 1 x 1T4, 2 x 1U4, 4 x 3S4, 2 x 5618 (3 x 1N34) |
Antenne(n) | Marschantenne 8-teilige Rute 2.45 m, mit Antennenhalter Stabantenne (Fernantenne) 8-teilige Rute 2.45 m mit 6-teiliger Verlängerung (= 5.35 m) |
Planungsreichweite | 10 km ca., bei Generator-/ Umformerbetrieb 5 km ca., bei Batteriebetrieb |
Empfängerprinzip | |
Zwischenfrequenz | 3.02 MHz |
Filtertechnik (ZF) | Spulenfilter |
Empfindlichkeit | < 4 μV bei S/N = 50:1 |
Mobilität/Transport | Tragbar, mittels Gurten Fahrzeug-Einbau, mittels Montagerahmen |
Speisung | Trockenbatterien 4.5 V, 90 V Handgenerator/ Umformer GU (Umformer an 6 V-Fahrzeug-Batterie) Netzgerät N 200 für stationären Betrieb |
Abmessungen (BHT) | Sender-Empfänger 330 x 220 x 430 mm |
Gewicht | 17.5 kg Sender-Empfänger 31 kg Netzgerät N 200 17.5 kg Handgenerator/Umformer GU 8.4 kg Fernantennen-Material 3.5 kg Fahrzeugeinbau-Material 5 kg Fernbetriebsgerät FBG |
Das Funkgerät SE-200 war dank zahlreichem Zubehör universell einsetzbar: Es gestattete sowohl stationären als auch portablen Betrieb «auf Mann» - für die Montage auf Fahrzeugen (SE-200/m) standen abgefederte Einbaurahmen zur Verfügung. Eine abgesetzt aufgestellte, vertikale Fernantenne (Viertel- /Halbwellenstrahler mit ausziehbaren Gegengewichten) sorgte bei entsprechendem Standort für wesentlich erhöhte Reichweiten. Neben Ortsbetrieb war Fernbesprechung über eine Zweidrahtleitung möglich. Dazu war ein, direkt neben der Station aufgestelltes, Fernbetriebsgerät FBG nötig. Die Fernbesprechungsstelle selbst war mit einem Feldtelefon FTf 50 plus Fernsteuerzusatz zur S/E -Umschaltung ausgerüstet. (Mit eingeschränkter Funktion konnte auch das Fernbetriebsgerät RM-29-D der FIX-Station verwendet werden). Für die Überbrückung von grösseren Distanzen (oder von topografischen Hindernissen) konnten bemannte SE-200 -Relaisstationen aufgebaut werden. Zellweger baute ca. 1953 mit dem Gerät «SE 200 WR» eine stationär einzusetzende Variante des SE-200. Diese besass einen eingebauten Lautsprecher - die Stromversorgung erfolgte über einen Akkumulator-gespiesenen Wechselrichter. Wieweit diese Anlage im Truppeneinsatz stand, ist unbekannt. | |
Weitere Quellen | Zellweger Uster: Kurzbeschreibung zu Kleinfunkgerät SE 200 WR, 15.4.1953. |