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«Ungedämpfte Station 18»

Tragbare schwere Funkstation T.S. 18/25 (1918-1926)

T.S. 18/25 (1918-1926)

Wie auch die F.L.- durchlief auch die T.S.-Station im Lauf ihrer Einsatzdauer eine Reihe, teils grundlegender Erneuerungen. Mit der Beschaffung der «ungedämpften Station ARS 68» erhielt die Schweizer Armee ihren ersten, röhrenbestückten Sende-Empfänger. Sein Schaltungsprinzip war wegweisend: In den folgenden Jahren weiter entwickelt, galt das Prinzip des kombinierten Sende-Empfängers lange Zeit als Standard für Funkgeräte kleinerer Leistungsklassen. Mit dem ARS 68 war man aber offenbar noch nicht soweit. Aus heute schwer nachvollziehbaren Gründen wurde nach wenigen Jahren dessen Empfangsteil ausgebaut und durch einen separaten Audion-Empfänger ersetzt.
Einsatz bei der Truppe
1918 - 1925
Hauptbetriebsart
Morsen
 
Beschaffung
1918
24
 
ZuteilungFunken-Pionierkompanie
Nachfolgegerät(e)T.S. 18/25 (1926-1956)
Kampfwertsteigerung1921: Empfängersatz E 266 anstelle des integrierten Audionempfängers
Liquidation
1956
 
Einsatz ausserhalb der Armee1932 - 1939: Vor- und ausserdienstlicher Unterricht, Übungsfunkbetrieb zwischen den EPV/EVU-Stationen
Einsatz in anderen ArmeenDeutsches Heer/ deutsche Reichswehr (bis ca. 1925)

In der Originalversion des ARS 68 wurden die HF-Kreise für Senden und Empfang gemeinsam genutzt. Direkt durch den Sende-Empfangs-Umschalter wurden diese (mit den entsprechenden Speisespannungen) an die jeweiligen Röhren-Kreise gelegt.

Der NF-Ausgangspegel des Empfangsteiles scheint für Betrieb im Feld ungenügend gewesen zu sein. Der ARS 68 wurde deshalb standardmässig mit einem zweistufigen, separaten NF-Verstärker Typ EV 89 ausgerüstet. Dieser erbrachte (Zitat) «eine 500-fache Gesamtverstärkung» des Empfangssignales.

Entwicklung bei
Telefunken GmbH, Berlin
 
Entwicklungsjahr(e)
1917
Hersteller
Telefunken GmbH, Berlin
 
Produktionsjahr(e)
1917 - 1918
Firmeninterne BezeichnungD-Gerät, Tragbares U.S.-Gerät ARS 68
Frequenzbereich(e)
0.186 - 1 MHz
Sender-Teil ARS 68
 
Frequenzbereich(e) Empfänger
0.186 - 1 MHz
in Originalversion
 
Frequenzwahl
durchstimmbar
in 3 Bereichen, Feinstellskala in Wellenlänge geeicht
 
Frequenz-ErzeugungFreischwingender Oszillator in Zwischenkreisschaltung
Modulationsart(en)
Morsetelegrafie, tonlos, Trägertastung
 
Sendeleistung
7 W
 
Röhrenbestückung Sender1 Sendetriode RS 5
Röhrenbestückung EmpfängerIn Originalversion:
2 Trioden EVE 173 parallelgeschaltet,
2 Trioden EVE 173 im separaten NF-Verstärker.
Antenne(n)
Hochantenne
vermutlich aperiodische L-/T-Antenne (>50 m) mit Gegengewicht.
 
Planungsreichweite
12 km
 
Empfängerprinzip
rückgekoppeltes Zweikreis-Audion
 
Mobilität/TransportKasten mit Tragriemen
SpeisungTelefunken Hand-Drehgenerator Typ SE 3,5 und Akkumulator 12 V
Abmessungen (BHT)500x400x210 mm
Gewicht
16.2 kg
 

In der hier beschriebenen Konfiguration stand die T.S.-Station bis 1924/25 im Einsatz. Um 1925 wurden die («Empfänger-losen») ARS 68 -Geräte für kurze Zeit durch leistungsstärkere Zwischenkreis-Sender AR 125 von Telefunken ersetzt.

Weitere QuellenTrenkle, die deutschen Funknachrichtenanlagen bis 1945, Bd. 1
Telefunken-Katalog 1919
Telefunken-Zeitung Nr.15, Nr.18
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