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Motorisierte Bodenfunkstation SE-018/m

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  • Bilder zur motorisierten Bodenfunkstation SE-018/m

Motorisierte Bodenfunkstation «H»

SE-018/m   |   H-Station

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich in der Armee die Notwendigkeit, auch die Bereiche "Flieger/Fliegerabwehr" zu verstärken. Dazu gehörten moderne Nachrichtenmittel - unter anderem auch leistungsfähige Kurzwellen-Funkstationen für Kommandoverbindungen. Hierzu boten sich die damals auf dem US-Surplusmarkt "günstig" erhältlichen Bordfunkanlagen SCR-287 an. (Diese kamen zu Tausenden als Langstrecken-Funkstationen, u.a. in den B-17- und B-24 - "Fliegenden Festungen", zum Einsatz). Bereits ab Mitte der 40er Jahre dienten "helvetisierte" SCR-287 - Gerätesätze auf den damaligen Militär-Flugplätzen als stationäre Bodenfunkstationen. Zur gleichen Zeit wurde auf der Kleinen Scheidegg der leistungsstarke BBC-Kurzwellensender "Emil" - zur zentralen Flugzeug-Einsatzleitung - installiert. Die Schweizer Topografie machte es aber nötig, zusätzlich einzelne SCR-287 - Gerätesätze als abgesetzte "Bergfunkstationen" zu betreiben. Ab 1949 beschaffte die KTA eine Anzahl GMC-Geländelastwagen mit aufgebauten (leeren) Kabinen - zusammen mit SCR-287 - Gerätesätzen. Zellweger Uster erhielt den Auftrag, die Anlagen zu revidieren, teilweise zu modifizieren (u.a. die Antennenanpassung) und mit eigenen Zusatzgeräten zu versehen. Zellweger war auch zuständig für den Einbau von jeweils zwei, voneinander unabhängigen Anlagen, in die Fahrzeugkabinen. Die mobile Bodenfunkstation erhielt die Bezeichnung SE-018/m.
Einsatz bei der Truppe
1950 - 1985
Einsatzzweck(e)
Kommandoverbindungen
 
Hauptbetriebsart
Morsen
 
Sprechfunk
 
NetzbildungMehrfachnetze
Beschaffung
1949 - 1950
25
Etatpreis Fr. 39 000.- (ohne Fahrzeug)
 
ZuteilungFFTrp
Liquidation
1985
ca.
 
Einsatz in anderen ArmeenUS-Airforce, während des Zweiten Weltkrieges

Die beiden Empfangsanlagen der SE-018/m konnten gleichzeitig betrieben werden, während die Stromversorgung nur die Speisung einer Sendeanlage erlaubte. Die wichtigsten Komponenten je Station waren: Sender BC-375, sechs Spulenschubladen in Rack (Tuning Units, TU...), Antennenabstimmgerät BC-306 für Langwellenbetrieb, Umformer für Sender-Anodenspannung PE-73-C (28 - 1000 Volt), Empfänger BC-348, Empfänger-Netzgerät/Verstärker NG-V, Stationsakkumulatoren (24 V - 75 Ah). Gemeinsam genutzt wurde der Wellenmesser BC-221, die Fernbetriebseinrichtung FBE sowie der Netzumformer NU (220 V - 24/28 V). Ein HOMELITE H -Benzinaggregat (220 V - 26 V) wurde auf einem Zweiachs-Anhänger mitgeführt. Die Speisung der SE-018/m - Station erfolgte in der Regel durch das Aggregat, gepuffert durch die Stationsakkumulatoren. Bei Vorhandensein eines 220 V - Netzes konnte die Anlage mittels des Netzumformers NU betrieben werden. Die Stationsmannschaft umfasste in der Regel 7-8 Mann: Stationsführer, Fahrer, Chiffreure, Funker.

Entwicklung bei
US Signal Corps Laboratories
 
Entwicklungsjahr(e)
1935 - 1940
Hersteller
verschiedene US-Firmen
 
Firmeninterne BezeichnungSCR-287 (nur Gerätesatz)
Absetzbarkeit (Antenne)
50 m
Länge Speiseleitung für Dipol
 
Frequenzbereich(e)
0.2 - 12.5 MHz
Sender BC-375
 
0.2 - 18 MHz
Empfänger BC-348 (P)
 
Frequenzwahl
durchstimmbar
 
Modulationsart(en)
Morsetelegrafie, tonlos, Trägertastung
 
Morsetelegrafie, amplitudenmodulierter Hilfsträger
 
Sprechen, amplitudenmodulierter Träger
 
Absetzbarkeit (Fernbetrieb)
3 km
gemäss Handbuch: ...einige km, je nach Leitungsgüte
 
Sendeleistung
40 W
bis 75 Watt, je nach Betriebsfrequenz
 
Röhrenbestückung SenderBC-375: 4 x VT4C / 211, 1 x VT25 / 10Y
Röhrenbestückung EmpfängerBC-348-(P): 3 x 6K7, 1 x 6J7, 1 x 6C5, 1 x 6F7G, 1 x 6B8, 1 x 6K6 / 41
Antenne(n)
Rutenantenne
3 Ruten, für Senden und Empfang, Elemente steckbar
 
ʎ\2 -Strahler, unsymmetrische Speisung
 
Hochantenne
Strahlerlänge max. 70 m
 
Planungsreichweite
150 km
Boden-Boden-Verbindung, je nach Gelände und benützter Frequenz
 
Empfängerprinzip
Stufen: 2 x HF, Mischer, Oszi, 3 x ZF, BFO, Demod/AVC, NF
 
Zwischenfrequenz915 kHz
Filtertechnik (ZF)
EmpfindlichkeitGemäss Spezifikation: < 7 μV, eff. Durchschnitt 1.2 μV
Mobilität/TransportStation eingebaut in GMC 6x6 , Stromaggregat auf einachsigem Anhänger
SpeisungSpannung umschaltbar: Homelite Aggregat 28 V/ 2 kW oder 220 V - Netz, via Netzumformer NU
Abmessungen (BHT)Stationsfahrzeug 2.4 x 3.1 x 6.7 m
Gewicht
6530 kg
Stationsfahrzeug
 
890 kg
Anhänger mit Aggreget
 

Die Empfänger-Netzgeräte/Verstärker NG-V wurden durch Zellweger entwickelt und gebaut. Diese ermöglichten, die Empfänger wahlweise aus der 24 V - Bordversorgung oder aus dem 220 V - Wechselspannungsnetz zu speisen - ein eingebauter NF-Verstärker erlaubte Lautsprecher-Empfang. Auch die Fernbedienungseinrichtung (bestehend aus Fernbetriebsgerät FBG und dem Sende-Empfangs-Zusatzkästchen SEZ) stammen aus dem Hause Zellweger. Erstaunlich ist die Vielfalt der für Senden und Empfang zur Verfügung stehenden Antennen: Neben steckbaren Ruten unterschiedlicher Länge (auch für Fahrbetrieb) standen Draht-Dipole (3 Steckmaste à 12m Höhe, 50 m Feeder), 70m Draht-Antennen für Langwellen, "L"-Antennen… und, als Behelfsantennen: unsymmetrisch gespiesene "ʎ\2 -Strahler". Selbstverständlich war, dass die Länge der (Draht-) Strahler jeweils im korrekten Verhältnis zur Wellenlänge stehen musste. Ausser den (Original-USA)-Ruten stammte sämtliches Antennenmaterial - mit seinen Hunderten von Kleinteilen (Etat…) - aus Schweizer Fertigung.

Weitere QuellenBilder, Dokumentation KTA
Stromlaufbeschreibung, Betriebsanleitung und Prüfvorschrift zu H-Station SE-018/m, BAL/Sch 3.7.51
Etat K 12.2.38 Funkanlage der Funkstation SE-018/m (H) V-1971
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