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ETK 47/50

Einton-Kombinationsschreiber Model 47/50

ETK 47/50

Die klassischen Fernschreiber, wie Stg-34, Stg-100, basieren auf der Schreibmaschine: Auf der Empfangsseite werden die Zeichen (Buchstaben, Zahlen usw.) mittels Typenhebeln aufs Papier gebracht. Das Druckwerk braucht viel Platz und eine aufwendige Mechanik. Nach Rudolf Hell (1929) nahm sich gut zehn Jahre später auch der Schweizer Dr. E. Gretener der Sache an. Er ging bei seinem Ansatz allerdings weniger weit als Hell: Gretener «zerlegte» die Buchstaben nicht in 49 (Matrix-)Punkte wie Hell, sondern er setzte sie aus «Segmenten» zusammen: 3 waagrechte, 4 senkrechte, 4 diagonale (Halb-)Striche, 2 Winkel und der vollständigen Ziffer '8' ergaben zusammen die 14 Elemente, die direkt den einzelnen Bits des im «14er-Code» übertragenen Zeichens zugeordnet wurden. Die Idee war bahnbrechend, in der Version ETK 47 aber noch mit Kinderkrankheiten behaftet. Die Nachbesserungen zum ETK 50 und der Ausbau zum Funkfernschreiber ETK-R 55 verhalfen zu einem etwas besseren Ruf. Den Durchbruch schuf das Verfahren aber erst mit dem KFF 58. Der 14er-Code blieb aber letztlich ein nationales Unterfangen und fand nur in unserer Armee Anwendung.
Einsatz bei der Truppe
1950 - 1970
Einsatzstufe(n)Grosse Verbände
NetzbildungZweiernetze
Beschaffung
1947 - 1950
250
 
ZuteilungTelegrafenkompanien
Vorgängergerät(e)Stg 34
Nachfolgegerät(e)Stg-100
Liquidation
1975
 
Einsatz ausserhalb der ArmeeKommerzielle Anwendung über Tf-Leitungen

Wichtigste Kontruktionsmerkmale waren die Wahl einer Kombinationsschrift, der fliegende Abdruck der Zeichenelemente mit einem Typenrevolver und eine neuartige Schlingfederkupplung. Zusammen ergab das ein besonders einfaches, aus wenigen Teilen bestehendes Druckwerk. Da die einzelnen Bits direkt den Druck der Elemente der Kombinationsschrift steuern, ist empfangsseitig keine relativ komplizierte Mechanik zur Dekodierung des empfangenen Fernschreibzeichen notwendig.

Den Werdegang vom ETK bis zu seinem sehr erfolgreichen Nachfolger, dem KFF, hat W. Schmid in seinem Buch «Der Krypto-Funk-Fernschreiber KFF 58» sehr ausführlich beschrieben (s.u. Literatur).

Entwicklung bei
Dr. E. Gretener AG, Zürich
 
Entwicklungsjahr(e)
1942 - 1947
Hersteller
Dr. E. Gretener AG, Zürich
 
Produktionsjahr(e)
1947 - 1950
Schrittgeschwindigkeit93 Baud
Schreibgeschwindigkeitmax. 300 ZpM
FernschreibcodeStart-/Stoppverfahren 14-Schritt-Code
Übertragungsart
Eintontelegrafie
1500 Hz, Halbduplex
 
TextausgabeKlebstreifen
Mobilität/TransportTransportkiste
Speisung230 V/50 Hz, 12 V Gleichstrom
Gewicht
26 kg
 

Mit Prototypen der Funkstation SE-222 und dem ETK 47/50 wurden 1956 Truppenerprobungen durchgeführt. Der Fernschreibbetrieb erfolgte in Klarschrift oder erstmals automatisch chiffriert mit dem TC 53. Die frequenzschubgetastete Übermittlung war ein grosser Erfolg. Doch zeigte sich, dass bei Funkstörungen die Chiffriergeräte «aus dem Tritt» fielen, worauf Gretag die Entwicklung des Fernschreibers KFF-58 mit synchronisiertem Chiffrier-Betrieb beschleunigte.

Weitere Quellen«Mosaik» Ausgaben
«Pionier» 1956
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