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Kleinstpeilgerät P-720, Betrieb als Stativ-Peiler

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Übersicht Frequenzen

Kleinstpeilgerät P-720 (Nahfeld-Taschenpeiler)

P-720

Unter der Bezeichnung P-720 wurden neben der nachfolgend beschriebenen Telefunken-Version PE 484/2 auch baugleiche Anlagen der Version P 484/5 beschafft. Die beiden Varianten unterscheiden sich für den Benutzer durch die unterschiedlichen Frequenzbereiche. Das Kleinstpeilgerät P-720 wurde in den EKF-Formationen eingesetzt. Dank der stark miniaturisierten Bauweise stand dabei die Nahfeld-Peilung von Agentensendern im Vordergrund. Die Ausbildung der angehenden Peilfunker erfolgte praxisgerecht im Feld, mit verstecken HF-Sendern, Kompass, Karte und Winkeltransporteur...
Einsatz bei der Truppe
1969 - 1990
Einsatzzweck(e)
Peilempfang im Nahfeld
 
Hauptbetriebsart
Morsen
 
Sprechfunk
 
ZuteilungEKF Formationen

Die Grundausrüstung war in einer handelsüblichen Aktentasche untergebracht – und gestattete «getarnten Peilbetrieb auf Mann». Zusätzlich zur Grundausrüstung waren in einem Reisekoffer die nötigen Teile für «Stativbetrieb» im Feld vorhanden (u.a. Peilrahmen mit Hilfsantenne, Peilkopf, Stativ).

Der eigentliche Peilempfänger konnte mittels Gurten, verdeckt, getragen werden. Mit einiger Übung waren die Bedienungselemente «blind» zu bedienen. Das Gerät besass eine richtungsempfindliche Ferrit-Antenne. Je nach Peilverhältnissen konnte statt dessen ein flexibler, innerhalb der Kleidungsstücke getragener Peilrahmen von ca. 10 dm2 Fläche zugeschaltet werden. Ebenfalls dazu gehörte die flexible Hilfsantenne zur Seitenbestimmung. Ein Paar Ohrhörer – und ein als Armbanduhr getarntes «Outputmeter» vervollständigten die Grundausrüstung.

Entwicklung bei
Telefunken GmbH, Berlin
 
Entwicklungsjahr(e)
1958 - 1959
Hersteller
Telefunken GmbH, Berlin
 
Firmeninterne BezeichnungPE 484/2
Betriebsarten
Peilempfang, Rundempfang
 
Frequenzbereich(e)
1.06 - 20.6 MHz
6 Bereiche (Spulenpatronen)
 
Frequenzwahl
durchstimmbar
möglicher Gesamtbereich 0.057 - 20.6 MHz
 
Modulationsart(en)
Morsetelegrafie, tonlos, Trägertastung
 
Morsetelegrafie, amplitudenmodulierter Hilfsträger
 
Sprechen, amplitudenmodulierter Träger
 
Röhrenbestückung2 x 5678 Subminiatur Batteriepentoden, 7 Transistoren
Antenne(n)
Rahmenantenne
Peilrahmen für Stativ-Betrieb
 
Rahmenantenne
flexibler Peilrahmen zum Tragen in Kleidungsstück
 
Stabantenne
als Hilfsantenne für Peilrahmen
 
Ferritantenne im Peilempfänger eingebaut
 
Empfängerprinzip
Mischer, Oszi., 3 x ZF, A1 Oszi., Demod., 2 x NF
 
Zwischenfrequenz470 kHz
Filtertechnik (ZF)
Spulenfilter
bei PE 484/2
 
bei späteren Versionen
 
EmpfindlichkeitRundempfang: Für S/N von 10 dB, A1: 60 μV/m
Trennschärfe±1.4 kHz bei 3 dB Abfall
Speisung2 NiCad-Akku Typ 450 D, in Serie (= 2.4 V) , 1 NiCad-Akku Typ 900 D (1.2 V)
Abmessungen (BHT)116x161x54 mm: Kleinst-Peilempfänger
500x660x155 mm: Transportkoffer
Gewicht
1.12 kg
Kleinst-Peilempfänger
 
14.5 kg
Transportkoffer, komplett bestückt
 

Für den Betrieb als frei aufgestellter Stativpeiler stand neben dem Peilrahmen mit Hilfsantenne, Peilkopf und Stativ zahlreiches Kleinzubehör zur Verfügung. Die Peilgenauigkeit soll bei optimalen Bedingungen ±1° betragen haben.

Die PE 484 -Peilanlagen wurden in insgesamt 9 Versionen gebaut: Version «/1» war gänzlich röhrenbestückt, Version «/2» hybrid (Röhren/Transistoren), Version «/5» volltransistorisiert, Version «/9» digitalisiert. Zudem bestehen Unterschiede in den Frequenzbereichen und in der benutzen Empfänger-Zwischenfrequenz.

Weitere QuellenTelefunken:Kleinstpeilgerät PE 484/2, Teil 1, vorläufige Kurzbeschreibung und Bed.-Anweisung, 4/1959.
Telefunken:Kleinstpeilgerät PE 484/2, Teil 2, vorläufige Beschreibung der el. Wirkungsweise mit Schaltbildern und Stücklisten, 4/1959.
AEG-Telefunken: Miniaturpeilgerät PE 484/5, Beschreibung, Teil 1-3, Freq.-Bereich 233 kHz bis 30.1 MHz, 1965.
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